
01. Dezember 2020

Bereits im 4. Jahrhundert gibt es erste bildliche Darstellungen der Geburt Jesu. In ihrer heutigen Form blickt die Weihnachtskrippe auf eine fast 500jährige Geschichte zurück. Ausgangspunkt der Krippe, wie wir sie heute kennen – mit freistehenden und beweglichen Figuren – ist die Gegenreformation. Auf der Suche nach neuen Mitteln, die Liturgie auszuschmücken, bediente man sich der reichen Tradition der Verbildlichung, die ganz im Gegensatz zu den bilderfeindlichen Grundsätzen der Reformatoren stand.
Die Jesuiten nutzten die Darstellungsform der Krippe zur religiösen Belehrung und Reanimierung der katholischen Volksfrömmigkeit. Eine breitenwirksame und nachhaltige Etablierung fand die Krippe dann im Barock. Zu dieser Zeit entstanden künstlerische Darstellungen mit der für den Barock typischen Vorliebe für illustre und theatralische Darstellungen.
Im Zuge der Aufklärung richteten sich Ende des 18. Jahrhunderts die politischen und religiösen Reformbestrebungen gegen das fromme Brauchtum. In den Augen der aufgeklärten Fürsten und Bischöfe waren sowohl die billige Sensation der großen Krippenapparate unzeitgemäß, als auch die bildliche Einprägung religiöser Inhalte durch das verbesserte Schulsystem überflüssig geworden. Mancherorts wurden die sogar gänzlich aus den Kirchen verbannt. Dies konnte sich jedoch nicht dauerhaft durchsetzen und bereits am Ende des 19. Jh. fand die Krippe auch in den Kirchen wieder große Verbreitung.
Die Kirchenkrippe aus der Sammlung von HAUS SCHLESIEN ist um 1900 entstanden und stammt aus einer schlesischen Kirche – leider ist nicht mehr nachzuvollziehen, aus welcher Kirche.