
02. Dezember 2020


Den Brauch mit dem Aufstellen einer Krippe das Wunder der Geburt Christi zu veranschaulichen, trugen die Jesuiten mit ihrer Missionstätigkeit im 16. und 17. Jahrhundert auch nach Süd- und Mittelamerika. In der Folge entwickelte sich in diesen Ländern ebenfalls eine reiche Krippentradition. Obwohl von der europäischen Tradition beeinflusst, unterscheiden sich die in Lateinamerika hergestellten Krippen in ihrer Gestaltung deutlich von den uns bekannten. Zwar finden sich einige Grundelemente in nahezu jeder Krippe auf der Welt, doch spiegeln sie immer auch den Kulturraum wider, in dem sie entstanden sind.
Die heilige Familie, bestehend aus Maria, Josef und dem Jesuskind, gehört nahezu überall zum Krippenbild, doch zeigen sich schon in deren Physiognomie und der Kleidung deutliche Unterschiede. Josef mit Andenmütze, das Jesuskind auf einer bunt gestreiften Decke statt auf Stroh und Maria mit schwarzen Zöpfen… Neben der landestypischen Kleidung der Heiligen Familie, die in Peru sehr einer einheimischen Familie ähnelt, lassen auch die Tiere die regionale Herkunft der Krippe schnell erkennen: tummeln sich doch neben den uns bekannten Schafen Lamas und Alpaccas vor und im Stall.
Während die peruanischen Krippen in der Sammlung von HAUS SCHLESIEN alle aus Ton hergestellt wurden, ist die aus Mexiko stammende Krippe aus Holz gefertigt. Die Heilige Familie wie auch die umstehenden Hirten sind auch hier in landesübliche, bunten Gewänder gehüllt und mit indigenen Gesichtszügen und schwarzen Haaren dargestellt.