
03. Dezember 2020


Eine besondere Art von Weihnachtskrippen, bei der sich auf harmonische Weise Heimatverbundenheit und pittoreske Exotik des Orients vereinen, sind die sogenannten Kastenkrippen.
Wie ihr Name schon sagt, sind hier das Geburtsgeschehen, die Hirten und Könige alle in einem verglasten Kasten arrangiert und jede Figur hat einen vom Künstler festen, unveränderbaren Platz zugewiesen bekommen. Hergestellt wurden diese besondere Form der Krippen vor allem in den schlesischen Gebirgsregionen, im Waldenburger Bergland, in der Grafschaft Glatz sowie im Grulicher Ländchen, aber auch im Alpenraum.
Die zweidimensionalen oder reliefartig gestalteten Figuren sind aus Holz geschnitzt oder aus Lehm oder Gips modelliert. Häufig verwendeten die Krippenbauer natürliche Materialien wie Äste, Papier, Stoff, Glas- und Steinstaub, Moos und Farn, um eine lebendige Landschaft zu schaffen. Die Krippen ähneln sich in ihrem Aufbau stark: auf der einen Seite ist meistens die Stadt Bethlehem, auf der anderen der Berg mit Hirten und zahlreichen Schafen zu sehen. In der Mitte ist die Heilige Familie in einer Grotte beherbergt, der sich in manchen Darstellungen sichtbar die drei Weisen aus dem Morgenland mit ihrem Gefolge nähern – und das alles vor dem Panorama der heimischen Berge.
Im Volksmund wurden diese Krippen auch „faule Krippe“ genannt, weil man sie zur Weihnachtszeit einfach nur herausholen und aufhängen musste, anstatt die gesamte Krippenlandschaft und alle Figuren jedes Jahr in stundenlanger mühevoller Arbeit wieder neu aufzubauen
