
14. Dezember 2020

Kaum eine Krippe ohne die Heiligen Drei Könige: dabei steht von Königen in der biblischen Weihnachtsgeschichte genauso wenig, wie von einem Ochsen oder einem Esel im Stall. Das Matthäusevangelium erwähnt nur Magier, die ein Stern zur Krippe geführt hat, wie viele es waren, berichtet er nicht. Die später genannte Zahl „drei“ rührt daher, dass dem Kind drei Gaben – Gold, Myrrhe und Weihrauch – geschenkt wurden. Und mit der Zeit wurden aus den Magiern dann drei heilige Könige. Die drei Könige – Caspar, Melchior, Balthasar – versinnbildlichen die drei Lebensalter und darüber hinaus die drei im 9. Jahrhundert bekannten Kontinente: Europa, Asien und Afrika. Der älteste König – der Greis – repräsentiert Europa, der mittleren Alters steht für Asien und der junge Mann mit dunkler Hautfarbe symbolisiert Afrika.
Im Jahr 1164 kamen die Gebeine der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln. Der Bedeutungszuwachs, der dem Dom dadurch zuteilwurde, gab den Anstoß zum Neubau. Die Grundsteinlegung erfolgte 1248 – die Vollendung erfolgte erst viele Jahrhunderte später im Jahr 1880. Hinter dem Hauptaltar befindet sich seitdem der kostbare goldene Dreikönigsschrein mit den Gebeinen der Heiligen Drei Könige. Der Überlieferung nach sind es die einzig erhaltenen Gebeine von Menschen, die den neugeborenen Messias gesehen haben.
Der so genannte „Altar der Stadtpatrone“ in der Marienkapelle des Kölner Domes, ist eines der berühmtesten Darstellungen der Heiligen Drei Könige. Ursprünglich hat es Stephan Lochner (*um 1400/1410 in Meersburg, +1451 in Köln) für die 1426 gegenüber dem Kölner Rathaus erbaute Ratskapelle geschaffen. Erst 1809 gelangte das Triptychon in den Dom. In geschlossenem Zustand zeigt es die Verkündigung an Maria, in geöffnetem ist in der Mitte die Anbetung der Heiligen Drei Könige zu sehen, auf der linken Tafel ist die Heilige Ursula, auf der rechten der heilige Gereon abgebildet.