
18. Dezember 2020


Das Erzgebirge ist als “Weihnachtsland” weithin bekannt. Die Ursprünge dieser Tradition reichen ins Mittelalter zurück, als man man dort Erzbergbau betrieb. Holz wurde damals vor allem als Grubenholz oder Baumaterial genutzt. Seit dem 15. Jahrhundert gab es dann Holzhandwerker, die Arbeitsgeräte und Gefäße aus Holz herstellten. Mit dem Rückgang des Bergbaus entwickelte sich dann die Holzverarbeitung zu einem immer wichtiger werdenden Erwerbszweig in der Region. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts trat nach und nach die Herstellung von Spielzeug und Weihnachtsschmuck in den Vordergrund.
Klassische Motive aus dem Erzgebirge, die weit über die Deutschland hinaus bekannt und beliebt sind, sind neben der Weihnachtskrippe auch Bergmann und Engel, Räuchermännchen und Nussknacker oder die typischen Weihnachtspyramiden. Weltweit bekannt sind aber auch die „Grünhainichener Engel“, jene Engel, die Jahr für Jahr unermüdlich musizieren, in immer neuen Varianten herausgebracht werden, aber immer mit den charakteristischen elf weißen Punkten auf ihren grünen Flügeln. Im Jahr 1915 gründeten die beiden Absolventinnen der Königlich-Sächsische Kunstgewerbeschule in Dresden Grete Wendt und Margarete Kühn in Grünhainichen die heute wieder in Familienbesitz befindliche Firma Wendt & Kühn. Im Jahr 1923 entwarf Grete Wendt dann die ersten drei Engel: einen mit Fackel, einen mit Flöte und einen Geigenspieler. – es sollten viele, viele folgen Bei der Pariser Weltausstellung 1937 erhielt sie für den Engelberg mit Madonna sogar eine Goldmedaille und damit höchste internationale Anerkennung. Bis heute lassen die aus gedrechselten, gesägten und geschliffene Holzteilen zu einem Engel zusammengesetzten Figuren die Herzen vieler Sammler höher schlagen.