»Meisterhaft wie selten einer …«
Die Gärten Peter Joseph Lennés zwischen Schlesien und Pommern
Ausstellung vom 29. August bis zum 21. November 2021
Die weitläufige Aussicht von Schloss Erdmannsdorf auf die Schneekoppe wurde im Vordergrund durch den Blumengarten ergänzt. Dahinter bildete die von Karl Friedrich Schinkel entworfene Kirche einen entsprechenden Rahmen für den Bergblick, Graf von Groeben, Aquarell, um 1850, (SPSG – Fotoinventarnummer: F0014860, Aquarellsammlung Nr. 1108)
Schauplan für den Schlossgarten Groß Cammin / Kamien Wielki, Entwurf: Peter Joseph Lenné, Zeichner: Gerhard Koeber, 1833 (SPSG, GK II (a) 3494)
Johann Heinrich Hintze: Ansicht von Schloss Schildau/Wojanów, 1840 (SPSG, GK II (5) 1354)
Peter Joseph Lenné (1789–1866), einer der bedeutendsten Landschaftsarchitekten des 19. Jahrhunderts, war maßgeblich an der Umgestaltung der Gartenanlagen in Sanssouci und im Neuen Garten sowie an der Konzeption der Parks von Glienicke und auf der Pfaueninsel beteiligt. 1816 trat er in preußische Dienste und war unter drei Königen tätig. Er gestaltete aber nicht nur die königlichen Gärten, sondern kümmerte sich auch um Stadtgestaltung, die Ausbildung von Gärtnern, den Aufbau von Baumschulen, Blumenzucht und Landwirtschaft.
Neben Potsdam und Berlin hat Lenné in allen Ländern des historischen Preußen als Gartengestalter stilbildend gewirkt und zahlreiche die Landschaft bis heute prägende Gartendenkmale hinterlassen. Während seine Parkanlagen auf dem Gebiet der Bundesrepublik bekannt und praktisch vollständig erfasst und dokumentiert sind, gerieten seine Werke in den ehemals deutschen Provinzen jenseits der heutigen Grenze weitgehend in Vergessenheit.
Die zweisprachige Ausstellung »›Meisterhaft wie selten einer …‹. Die Gärten Peter Joseph Lennés zwischen Schlesien und Pommern« will dazu einladen, die von ihm konzipierten Landschaftsgärten auf der anderen Seite der Oder wiederzuentdecken. Sie bietet einen Überblick über die Landschaftsgestaltungen in den ehemaligen östlichen Provinzen Preußens im heutigen Polen, an denen Lenné direkt oder indirekt beteiligt war. Über dreißig Gartenanlagen konnten identifiziert werden, die unter Mitwirkung Peter Joseph Lennés und seiner engsten Mitarbeiter entstanden sind. Die meisten davon liegen in den polnischen Woiwodschaften: Westpommern/Pomorze Zachodnie, Niederschlesien/Dolny Śląsk und Lebus/województwo lubuskie.
In der Ausstellung werden bedeutende Parkanlagen vorgestellt und ihr heutiger Zustand skizziert. Während die Gärten im schlesischen Hirschberger Tal bereits eine Vielzahl von Touristen anlocken, warten andere noch auf ihre Wiederherstellung. In den letzten Jahrzehnten entstanden in den genannten Woiwodschaften zahlreiche Initiativen, die sich dies zum Ziel gesetzt haben.
Realisiert wurde die Ausstellung vom Institut für Landschaftsarchitektur an der Technischen Universität Dresden, der Naturwissenschaftlichen Universität Breslau/Uniwersytet Przyrodniczy we Wrocławiu und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa.
Die Ausstellung wird vom 29. August bis zum 21. November 2021 im HAUS SCHLESIEN zu sehen sein.