16. Dezember
Um die den Kindern die Wartezeit aufs Christkind zu verkürzen und in weihnachtliche Stimmung zu kommen, war der Besuch des Breslauer Kindlemarktes genau das Richtige. Wann er erstmals abgehalten wurde, ist nicht genau zu datieren, doch heißt es, dass er noch älter ist als der Nürnberger Christkindlesmarkt sei. Das Markttreiben fand auf der Nordseite des Ringes – der Naschmarktseite statt. Zehn Tage lang boten die Breslauer Kaufleute hier ihre Waren feil.
Und da war alles zu finden, was das Herz kleiner und großer Kinder höherschlagen ließ: Zuckerstangen und glasierte Bratäpfel, Honig und Honigwein, Pfefferkuchenspezialitäten, Kerzen und Leuchter, Spielzeug und Holzschnitzereien. Seit 1904 bis zum Zweiten Weltkrieg gruppierten sich die Buden rund um den Gabeljürgen, wie der Volksmund den Neptunbrunnen auf dem Neumarkt nannte. An diese alte Tradition anknüpfend gibt es auch heute einen Weihnachtsmarkt auf dem Breslauer Ring
Breslauer Christkindel-Markt, Holzschnitt, Bodo Zimmermann, undatiert. Sammlung HAUS SCHLESIEN