20. Dezember
Ein Puppenhaus oder wenigstens Puppenstubenmöbel – ein Herzenswunsch vieler kleiner Mädchen. Doch nicht immer gab es die begehrten Dinge zu kaufen oder das Geld hat schlichtweg nicht gereicht. Doch trotz der schwierigen Verhältnisse nach der Flucht, blieb der Wunsch der kleinen Dorothea Weihnahten 1945 nicht unerfüllt. Aus allem, was der Vater, der nach Kriegsende im bayrischen Finsterau die aus Obernigk geflohene Familie wieder getroffen hatte, finden konnte, bastelte er der Tochter Möbel für ihre Püppchen: ob Pappe, Holz- oder Stoffreste – am Ende hatten die Puppen alles, was es brauchte: Herd, Schrank, Tisch Stuhl und Betten, sogar kleine Sesselchen.
Auch die beiden Püppchen waren handgefertigt. Auch wenn sie nicht den Hauch von Luxus verströmten wie gekaufte Puppenmöbel: in jedem einzelnen Stück steckte die Liebe des Vaters. Kein Wunder, dass die Spielsachen bis ins hohe Erwachsenenalter bewahrt wurden.
Puppenstubenmöbel, Finsterau, 1945, Sammlung HAUS SCHLESIEN