Der 1939 eröffnete Gleiwitzer Kanal ersetzt den bereits im ausgehenden 18. Jahrhundert begonnenen ersten schlesischen Kanal, den Klodnitzkanal.

Unter Friedrich dem Großen entwarf man 1752 erstmals Pläne für einen Kanal, der das oberschlesische Industriegebiet auf kürzestem Wege mit der schiffbaren Oder verbinden sollte. Aber erst 40 Jahre später wurde mit dem Bau des Klodnitzkanals begonnen. Durch Krieg, Finanzknappheit und Hochwasser verzögerte sich die Umsetzung des geplanten Vorhabens, der Kanal wurde erst 1822 fertig gestellt. Der durch das Tal der Klodnitz führende Kanal mit den Endpunkten Cosel und Gleiwitz hatte 18 Schleusen, mit denen ein Gefälle von 49 Höhenmetern auf 45 km Länge überwunden wurde.

Bis zum Jahre 1850 war der Verkehr auf dem Klodnitzkanal ziemlich lebhaft. Jedoch ließen sowohl die unregelmäßige Wasserführung der Oder und die damit verbundenen Probleme der Schiffahrt, als auch die wachsende Konkurrenz der Eisenbahn das Transportaufkommen stark zurückgehen. Zwischen 1888 und 1893 erfolgte ein Ausbau des Kanals, die Schleusen wurden verbreitet. Dennoch verödete der Kanal zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Im November 1933 wurde mit dem Bau des Großschiffahrtsweges begonnen, der 1939 als Gleiwitz-Kanal eröffnet wurde. Er verkürzte die Verbindung von Gleiwitz nach Cosel um 5 km und ermöglichte auch größeren Schiffen die Durchfahrt. Sechs Doppelschleusen ersetzten die 18 Schleusen des Klodnitzkanals, durch dessen Bett der neue Wasserweg über weite Strecken verläuft. Seit 1950 ist der Gleiwitzer Kanal wieder in Benutzung, er ist bis zu 41 m breit und 3,5 m tief. Der Hafen in Gleiwitz ist heute der größte Binnenhafen Polens.

Gleiwitzkanal

Absch11_Gleiwitz-Kanal

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Blick auf den Gleiwitzkanal

Blick auf den Gleiwitzkanal

Schleuse in Neuweide

Schleuse in Neuweide

Gleiwitzkanal-Brücke

Gleiwitzkanal-Brücke

Schleuse in Stauwerder

Schleuse in Stauwerder