Seitdem Donald Trump erneut Präsident der USA wurde, ist er fast täglich in den Schlagzeilen der Medien weltweit präsent und die weitere Entwicklung der Politik der USA ist kaum je intensiver und gespannter wahrgenommen worden als heute. Zugleich blicken wir in Deutschland auf acht Jahrzehnte Beziehungen zu den USA zurück. Die Befreiung Deutschlands von der NS-Diktatur 1944/45 erfolgte unter maßgeblicher Führung der Vereinigten Staaten und wäre ohne den Einsatz ihrer ökonomischen und militärischen Ressourcen schwerlich möglich gewesen. Die Verantwortlichen haben damals sehr rasch die Weichen für eine Demokratisierung und Rückkehr zur (sehr weitgehenden) politischen Selbstbestimmung immerhin der Westdeutschen gestellt; das ist auch rückschauend noch überaus bemerkenswert. Derzeit sehen wir uns mit der Politik eines Landes konfrontiert, das vermeintlich so ganz anders ist als der Kriegsgegner USA, der dann schnell und folgenreich zum Verbündeten und Partner wurde. Aber sind die USA jetzt »anders« als vor 80 Jahren?

Der Vortrag von Prof. Dr. Heinrich Kreft, Botschafter a. D., der als hervorragender Kenner ausgewiesen ist, ist offen für alle Interessierten. Kreft hat Teile seines Studiums (Geschichte, Politikwissenschaft u. a.) in den USA absolviert. Nach dem Eintritt in den diplomatischen Dienst des Auswärtigen Amtes war er u.a. in Kolumbien, Japan, Spanien sowie in verschiedenen Funktionen in der deutschen Botschaft in Washington D.C. tätig und zeitweilig stellvertretender Leiter des Planungsstabes im Auswärtigen Amt. Von 2016 bis 2020 war er deutscher Botschafter im Großherzogtum Luxemburg. Anschließend hatte er einen Lehrstuhl für Diplomatie an der Andrássy Universität in Budapest inne. Seit 2024 ist er Senior Fellow am Istanbul Policy Center.