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Stammbaum der Zisterzienserabtei Kamp, Landesbildstelle Rheinland, Düsseldorf.

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Das Kloster Grüssau. Gezeichnet v. Theodor Blätterbauer, Verlag C. Flemming, Glogau

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„Prospect des Fürstlichen
Stüffts Camentz, Cistercienser Ordens in Ober Schlesien“ Kupferstich von
Friedrich Bernhard Werner, Augsburg, um 1740

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Wappen der Zisterzienserabtei Kamp

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Säkularisation in Schlesien

„Prospect des Stifts Heinrichau, Cistercienserordens in Ober- Schlesien“, Kupferstich von Friedrich Bernhard Werner, Augsburg, um 1740

Zisterzienser. Aus: Almanach sämmtlicher Kloster- und Ritterorden mit ausführlicher Chronologie der schlesischen Klöster und Stifter, Breslau, 1845, Tafel 26

West-Ost-Bewegung - Zisterzienser in Schlesien

Durch das Wirken des Abtes Bernhard von Clairvaux breitete sich der Orden im Mittelalter rasch aus. Um 1300 waren die Zisterzienser in allen wichtigen Ländern Europas vertreten und hatten insgesamt ca. 700 Niederlassungen. Ausgangsbasis bildete die Mutterabtei Cîteaux mit ihren Primarabteien La Ferté, Pontigny, Clairvaux und Morimond.
Die Männerklöster der Zisterzienser erlangten im 12. und 13. Jahrhundert durch ihre Siedlungstätigkeit im Raum östlich der Elbe herausragende Bedeutung. Sie hatten entscheidenden Anteil am Landesausbau und wurden dabei von den jeweiligen regionalen Herrschern unterstützt. Neben der Festigung des Christentums bei den in diesen Gebieten lebenden Slawen und der Lenkung deutscher Siedlungsströme in den Osten, trug die wirtschaftliche Leistungskraft der Mönche dazu bei, das Land schrittweise urbar zu machen und kulturell zu erschließen. Die Zisterzienser fanden gemäß ihrer Ordensregel „ora et labora“ hier ein ideales Arbeitsfeld vor. Den Landesfürsten war auch daran gelegen, in den Klöstern einen Ort des immerwährenden Gebetes sowie der Grablege für sich und ihre Familien zu finden. Sie dotierten die Neugründungen mit Grundbesitz und statteten sie mit großzügigen Privilegien aus, insbesondere in Bezug auf das landesherrliche Abgabenrecht.
Die Zisterzienser bauten landwirtschaftliche Musterbetriebe auf, zeichneten sich in der Forstwirtschaft aus, förderten Obst- und Weinbau, Pferde- und Fischzucht, brachten ihre wassertechnischen Kenntnisse ein, betätigten sich im Bergbau, im Webereiwesen und anderen Handwerkszweigen und wurden zu Leistungsträgern der hochmittelalterlichen Kultur. Sie hatten wesentlichen Anteil an der Entwicklung von Kunst und Wissenschaft und wurden berühmt für ihre Bibliotheken, Skriptorien und Klosterschulen.
Für die planmäßige Ausbreitung des Ordens nach Osten bildeten die rheinischen Abteien Kamp und Altenberg einen wichtigen strategischen Ausgangspunkt. 1123 von der Primarabtei Morimond besiedelt, war Kamp das erste Zisterzienserkloster im damaligen deutschsprachigen Raum. Im Spätmittelalter galt die Abtei als die wohl bedeutendste Niederlassung des gesamten Zisterzienserordens.
Die zisterzienserischen Männerklöster in Niederschlesien, Leubus, Kamenz, Heinrichau und Grüssau, sind über die Zwischenstationen Walkenried/Harz und Pforta/Thüringen ausnahmslos auf Kamp zurückzuführen. Die beiden oberschlesischen Zisterzen Rauden und Himmelwitz gehen auf Kloster Jędrzejów im Südosten Polens zurück. Das einzige schlesische Zisterzienserinnenkloster, Trebnitz, hat seinen Ursprung in der Abtei St. Theodor in Bamberg.

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Wege der Zisterzienser in Schlesien

Säkularisation in Schlesien  © Dokumentations- und Informationszentrum für schlesische Landeskunde im HAUS SCHLESIEN 2010