Sonderausstellung „unheimisch/nieswojość – Schlesien heute im Bild“

Der urbane Raum Niederschlesiens spiegelt in markanter Weise die historischen Brüche der Region wider: Vor dem Zweiten Weltkrieg entstandene Bürgerhäuser mit vielfach verwitterten Fassaden kontrastieren scharf mit den nüchternen Plattenbauten der Nachkriegszeit, die als pragmatische Lösungen für die sich wandelnde Gesellschaft errichtet wurden. Künstlerische Interventionen – farbige Anstriche und Wandgemälde – versuchen das mitunter trostlose Stadtbild aufzuwerten. Das Künstlerduo Agata Pankiewicz und Marcin Przybyłko dokumentiert diese urbanen Zwischenräume in fotografischen Arbeiten, die den Alltag abseits touristischer Klischees zeigen und gerade durch die Abwesenheit von Menschen deren Spuren betonen.
Die Aufnahmen werden von literarischen und wissenschaftlichen Zitaten, aber auch von Fotografien ergänzt, die während der Heimatreisen der ehemaligen Einwohner Schlesiens entstanden. Somit werden neue, aber auch ältere Perspektiven auf Heimat, Erinnerung und Zugehörigkeit eröffnet. Sie regen zur Reflexion über Architektur, Identität und den Umgang mit dem kulturellen Erbe Schlesiens an.
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz.
Foto: Agata Pankiewicz/Marcin Przybyłko


