
VERANSTALTUNGEN IM HAUS SCHLESIEN
Mai 2021
Tagung – Projekt Europa DIE ZISTERZIENSER UND IHRE KULTURELLE LEISTUNG Einstiegsseminar in eine Veranstaltungsreihe der Kooperationspartner HAUS SCHLESIEN, Stiftung Gerhart-Hauptmann- Haus und Kulturreferat für Oberschlesien beim Oberschlesischen Landesmuseum. 19.-20. Mai 2021 im HAUS SCHLESIEN Anfang
Tagung – Projekt Europa
DIE ZISTERZIENSER UND IHRE KULTURELLE LEISTUNG
Einstiegsseminar in eine Veranstaltungsreihe der Kooperationspartner HAUS SCHLESIEN, Stiftung Gerhart-Hauptmann-
Haus und Kulturreferat für Oberschlesien beim Oberschlesischen Landesmuseum.
19.-20. Mai 2021 im HAUS SCHLESIEN
Anfang 2023 wird das frühere Kloster Kamp (unweit von Duisburg) 900 Jahre alt. Es handelt sich um die älteste Niederlassung des Zisterzienserordens auf heute deutschem Staatsgebiet. Die Gründung des Klosters Kamp gehörte zur ungemein raschen Ausbreitung der Zisterzienser, eines 1098 gegründeten Reformordens benediktinischen Ursprungs. Beginnend im französischen Cîteaux (ca. 20 Kilometer südlich von Dijon) schuf die neue Gemeinschaft, die bald auch eine Frauengemeinschaft herausbildete, in nicht einmal zwei Jahrhunderten weit über 700 Niederlassungen im größten Teil Europas. Von Andalusien bis ins Baltikum, von Norwegen bis Sizilien erstreckte sich die Reihe der Klöster. Besondere Bedeutung gewannen die Niederlassungen der Zisterzienser im Rheinland (Kamp, Altenberg, Heisterbach), in der Mark Brandenburg (Chorin, Lehnin u. a.), in vielen anderen heute noch deutschen Regionen sowie im historischen deutschen Osten, nicht zuletzt in Schlesien (Leubus, Trebnitz, Grüssau, Rauden u. a.). Aufgrund ihres Tätigkeitskonzeptes – das die Gründung von Klöstern außerhalb bestehender Ortschaften verbindlich vorgab und stark landwirtschaftlich orientiert war – spielten die Zisterzienser bei der Urbarmachung und Kultivierung vieler historischer Landschaften teilweise über Jahrhunderte eine tragende Rolle. Darüber hinaus entwickelten sie eine eigene klösterliche Kunst und insbesondere Architektur, deren heute noch zahlreich erhaltenen Zeugnisse unverändert beeindrucken. Die Veranstaltungsreihe, die sich mit Blick auf das herannahende Gründungsjubiläum von Kloster Kamp über mehrere Jahre erstrecken soll, nimmt die kulturelle Leistung der Zisterzienser in weiter europäischer Perspektive in den Blick. Wesentlicher Bestandteil der Reihe sollen insbesondere längere und kürzere Exkursionen zu zisterziensischen Orten sein.
PREISE
Tagungspauschale 69 €
Tagungspauschale mit Übernachtung 114€
ANMELDUNG
info@hausschlesien.de oder 02244 886 0
Mittwoch, 19.05.2021 12:00 - Donnerstag, 20.05.2021 17:00
Juni 2021
17Jun14:30Versammelte ErinnerungenSchlesische Dreiviertelstunde - Vortrag
Schlesische Dreiviertelstunde Versammelte Erinnerungen - Die Bunzlauer Heimatsammlung Heimatstuben sind Orte der Erinnerung, hier haben die Vertriebenen sich ein Stück „Heimat“ bewahrt, haben alte Traditionen gepflegt, Erinnerungsstücke gesammelt und vor allem einen
Schlesische Dreiviertelstunde
Versammelte Erinnerungen – Die Bunzlauer Heimatsammlung
Heimatstuben sind Orte der Erinnerung, hier haben die Vertriebenen sich ein Stück „Heimat“ bewahrt, haben alte Traditionen gepflegt, Erinnerungsstücke gesammelt und vor allem einen Ort der Begegnung geschaffen. Die Bunzlauer Heimatsammlung in Siegburg hat in den rund 35 Jahren Ihrer Existenz eine ansehnliche Sammlung an Keramiken, Graphiken, Dokumenten und Alltagsgegenständen aus Stadt und Kreis Bunzlau zusammengetragen und eine Vielzahl von Veranstaltungen und Begegnungen organisiert. Von einigen dieser Exponate und Begegnungen wird ebenso erzählt, wie die Idee und Bedeutung der Heimatstuben allgemein und die Entwicklung der Bunzlauer im Besonderen thematisiert werden.
Entgelt 3,- €, ermäßigt 1,50 €
Voranmeldung unter 02244 886 231 oder kultur@hausschlesien.de
Durchführung aller Veranstaltungen unter Vorbehalt.
Donnerstag, 17.06.2021 14:30
22Jun(Jun 22)19:00Fritz Bracht - Gauleiter von OberschlesienBuchvorstellung
Buchvorstellung von Dr. Mirosław Węcki, Kattowitz Fritz Bracht – Gauleiter und Oberpräsident von Oberschlesien Der 1899 in Heiden-Lippe geborene Fritz Bracht gehörte zu einer Generation von Deutschen, deren Sozialisation in den Schützengräben
Buchvorstellung von Dr. Mirosław Węcki, Kattowitz
Fritz Bracht – Gauleiter und Oberpräsident von Oberschlesien
Der 1899 in Heiden-Lippe geborene Fritz Bracht gehörte zu einer Generation von Deutschen, deren Sozialisation in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs stattfand. Einige Jahre nach Kriegsende wurde er Anhänger einer neuen Gruppierung auf der politischen Landkarte Deutschlands, der NSDAP. Bereits 1926 trat er in die Partei ein, was ihm später den Status eines im Dritten Reich verehrten „alten Kämpfers“ einbrachte. Er kletterte schnell die Leiter der Parteihierarchie hinauf. Bei der nationalsozialistischen Machtübernahme war er Kreisleiter im westfälischen Kreis Altena. Der Wendepunkt in seiner Karriere kam 1935, als sein Vorgesetzter Josef Wagner, NSDAP-Gauleiter „Westfalen-Süd“, den Gauleiter-Posten in Schlesien übernahm. Bracht wurde zum stellvertretenden Gauleiter in Breslau befördert. Ende der 1930er Jahre leitete er die NSDAP-Strukturen im Gau Schlesien de facto schon in Eigenverantwortung. Nach Kriegsausbruch überwachte er den Aufbau des Parteiapparates in dem vom Dritten Reich annektierten polnischen Teil Oberschlesiens. Im Januar 1941 wurde er zum Gauleiter und Oberpräsidenten des neu geschaffenen Gaues Oberschlesien ernannt und gehörte damit zu jenen Würdenträgern der NSDAP, die Adolf Hitler als seine „Vizekönige“ bezeichnete. Der gelernte Gärtner Bracht wurde so zum Verwalter des zweitwichtigsten Industriegebietes des Dritten Reiches. Ein wichtiges Feld seiner Tätigkeit war die verbrecherische Volkstumspolitik, die auf eine vollständige „Eindeutschung“ der Bewohner Oberschlesiens abzielte.
In dem Bracht unterstellten Gau befand sich eines der schrecklichsten Todeslager der Nazis, das KZ Auschwitz-Birkenau. Der Gauleiter von Oberschlesien, der die offiziellen Besuche des Reichsführers SS Heinrich Himmler begleitete, beobachtete dort persönlich den Prozess der Ermordung der Juden in den Gaskammern. Zum Ende des Krieges bereitete er fanatisch seinen Bezirk auf die Verteidigung gegen die Rote Armee vor. Im Januar 1945 scheiterte sein Plan, die Menschen aus dem oberschlesischen Industriegebiet zu evakuieren, an der Geschwindigkeit des sowjetischen Vormarsches. Am 9. Mai 1945 begingen er und seine Frau im niederschlesischen Kurort Bad Kudowa Selbstmord. Zweifellos entkam er auf diese Weise dem zu erwartenden Prozess wegen seiner Kriegsverbrechen und wahrscheinlich auch der damit verbundenen Todesstrafe.
Dr. Mirosław Węcki, Historiker, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Schlesischen Universität in Kattowitz und dem Historischen Forschungsbüro des Instituts des Nationalen Gedenkens in Kattowitz. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte Oberschlesiens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, insbesondere in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur.
Voranmeldung unter 02244 886 234 oder kultur@hausschlesien.de
Dienstag, 22.06.2021 19:00
Juli 2021
15Jul14:30EINE FRAGE DES GUTEN TONSSchlesische Dreiviertelstunde - Vortrag
Schlesische Dreiviertelstunde EINE FRAGE DES GUTEN TONS Die Bunzlauer Keramik ist weltweit bekannt. Aufgrund der nahen Tonvorkommen entwickelte sich Bunzlau zu einem der bekanntesten Keramikzentren im deutschsprachigen Raum. Hergestellt wurden vielfältigste Gebrauchsgeschirre
Schlesische Dreiviertelstunde
EINE FRAGE DES GUTEN TONS
Die Bunzlauer Keramik ist weltweit bekannt. Aufgrund der nahen Tonvorkommen entwickelte sich Bunzlau zu einem der bekanntesten Keramikzentren im deutschsprachigen Raum. Hergestellt wurden vielfältigste Gebrauchsgeschirre ebenso wie Kunstgegenstände. Von der Entwicklung Bunzlaus zur „Stadt des guten Tons“, der Frage, was nach 1945 eigentlich „Original Bunzlau“ bedeutete und wie die Traditionen im nun polnischen Bunzlau (Boleslawiec) bzw. durch die vertriebenen Töpfer im Westen fortgesetzt wurde, wird ebenso die Rede sein wie von den unterschiedlichen Dekoren und deren Techniken.
Entgelt 3,- €, ermäßigt 1,50 €
Voranmeldung unter 02244 886 231 oder kultur@hausschlesien.de
Durchführung aller Veranstaltungen unter Vorbehalt.
Donnerstag, 15.07.2021 14:30
24JulganztägigOpa lebt in SchlesienTagung
Tagung „Opa lebt in (Ober-) Schlesien“ – Identitäten zwischen Deutschland und Polen“. Ein Seminar für Aussiedler, Spätaussiedler sowie alle Interessierten mit (familiären) Bezügen nach (Ober-)Schlesien Das Dokumentations- und Informationszentrum möchte sich im
Tagung
„Opa lebt in (Ober-) Schlesien“ – Identitäten zwischen Deutschland und Polen“.
Ein Seminar für Aussiedler, Spätaussiedler sowie alle Interessierten mit (familiären) Bezügen nach (Ober-)Schlesien
Das Dokumentations- und Informationszentrum möchte sich im laufenden Gedenkjahr an die Volksabstimmung in Oberschlesien nicht nur verstärkt dem Plebiszit, den Schlesischen Aufständen und der Teilung Oberschlesiens widmen, sondern auch anderen, mit der Region verbundenen Aspekten, die bis in die Gegenwart reichen. Der Erfolg der Veranstaltung „Oma kommt aus Schlesien“ inspirierte die Mitarbeiter des DIZ ein „oberschlesisches“ Gegenstück zu konzipieren.
Die Grenzregion Oberschlesien befand sich zwar bis 1945 seit Jahrhunderten innerhalb eines deutsch geprägten Kulturkreises, ein Großteil seiner Einwohner hatte jedoch – im Gegensatz zu den meisten Niederschlesiern – ebenso Bezüge zur polnischen Sprache und Kultur. Nach der Westverschiebung Polens wurden viele von ihnen auch aufgrund dieser Tatsache nicht in den Westen vertrieben, sondern oftmals unter Zwang in die polnische Gesellschaft integriert, ergriffen jedoch die im Laufe der Zeit gegebene Möglichkeiten nach Deutschland auszusiedeln – oftmals erst nach Jahrzehnten. Andere sahen für sich keine Perspektive im Westen, fern von der Heimat. Viele, die in Oberschlesien blieben, zählen sich heute zu der seit 1991 anerkannten „Deutschen Minderheit“, deren Siedlungsgebiet hauptsächlich in den Wojewodschaften Oppeln und Schlesien liegt.
„Bin ich Deutscher, bin ich Pole, vielleicht bin ich beides zugleich, oder einfach nur Oberschlesier?“ – mit diesen Fragen setzen sich im Laufe ihres Lebens zweifellos sehr viele in die Bundesrepublik eingewanderte oberschlesische Aussiedler auseinander. Gewiss tun dies ebenfalls viele dort lebende Menschen, deren familiäre Wurzeln seit Generationen in der Region zu verorten sind. Andere dagegen haben deutlich mehr ausgeprägte Vorstellungen über die eigene Identität und vertreten einen klaren nationalen Standpunkt. Die Gründe für diese unterschiedlichen Haltungen, die ebenso heterogen ausfallen, wie die Beweggründe der Betroffenen aus Oberschlesien in die Bundesrepublik Deutschland auszuwandern, sind in der komplexen Geschichte der deutsch-polnischen Grenzregion zu suchen. Während das Bekenntnis zur deutschen Kultur und Nationalität sowie das Bedürfnis der Wiedervereinigung mit in Deutschland lebenden Familienmitgliedern noch in den 1950er Jahren zu den wichtigsten Ausreisemotiven gehörten, rückten mit dem aufkommenden wirtschaftlichen Verfall in Polen zunehmend ökonomische Ursachen dazu. Die Frage nach der eigenen Identität wurde zudem durch diverse Integrationsschwierigkeiten aber auch durch die Intensität der Bindung an die alte Heimat beeinflusst.
Das zweitägige Seminar richtet sich vorrangig an (oberschlesische) Aussiedler, Spätaussiedler und deren Nachkommen sowie sämtliche Interessierte mit (familiären) Bezügen nach Oberschlesien. Die eingeladenen Wissenschaftler, Autoren und Kulturschaffende werden sich während der zweitägigen Veranstaltung im Rahmen von Lesungen und Präsentationen aus unterschiedlichen (persönlichen) Blickwickeln mit Begriffen, wie Identität, Integration, Anpassung, Familie und familiäre Wurzeln auseinandersetzen. Zudem sollen die Teilnehmer selbst die Möglichkeit erhalten, ihre Erfahrungen und Erlebnisse im Dialog austauschen zu können.
In Kooperation mit den Kulturreferat für Oberschlesien.
Anmeldung unter 02244 886 234 oder kultur@hausschlesien.de.
Samstag, 24.07.2021 00:00
September 2021
16Sep19:00Dialekt in Schlesien 1830-1945. Persönlichkeiten – Literatur – IdentitätVortrag
Vortrag Dialekt in Schlesien 1830-1945. Persönlichkeiten – Literatur – Identität Vortrag von Dr. Rafał Biskup Der Vortrag setzt sich zum Ziel, die Rolle des schlesischen Dialektes in der regionalen Literatur und Publizistik
Vortrag
Dialekt in Schlesien 1830-1945. Persönlichkeiten – Literatur – Identität
Vortrag von Dr. Rafał Biskup
Der Vortrag setzt sich zum Ziel, die Rolle des schlesischen Dialektes in der regionalen Literatur und Publizistik darzustellen und zu beleuchten. Die Zeitspanne erstreckt sich ab dem Jahr 1830, als Karl von Holtei seine Schlesischen Gedichte veröffentlichte, bis zum Jahr 1945.
Die Dialektdichtung war eine lokale Heimatdichtung, die sich vor allem idealisierten Bildern der Region zuwandte. In den meisten Fällen stand der Gebrauch des Dialektes an sich an erster Stelle. Die literarisch anspruchsvollen Werke blieben während der Jahrzehnte eher die Ausnahme (wie etwa das „erste schlesische Epos“ Leute-Not von Philo vom Walde).
Wenn auch die Inhalte meist volkstümlich-heimatlich gewesen waren, so war es mit der Dialektdichtung selbst vollkommen anders: diese fügte sich voll und ganz in den modernen Kontext des 19. und 20. Jahrhunderts ein. Die Schriftsteller, Verleger und Aktivisten bedienten sich moderner Medien, um den Dialekt zu ‚medialisieren‘ und somit zur Bildung regionaler Identität einen Beitrag zu leisten.
Dr. Rafał Biskup
2002-2007 Studium der Germanistik am Institut für Germanistik der Universität Wrocław. 2004-2007 Leiter des Studentischen Arbeitskreises der Germanisten an der Universität Wrocław. In dieser Zeit erschienen die ersten zwei Nummern der Zeitschrift der Germanistik-Studenten „Elixiere” (Redaktionsmitglied). März–August 2006 Stipendiat des Kieler Rotary Klubs, Studium an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 2007-2012 – Doktorand im Doktoranden-Seminar der Philologischen Fakultät der Universität Wrocław. August – Dezember 2009 Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Berlin. Februar 2012 Verteidigung der Dissertation: „Der schlesische Dialekt in der regionalen deutschen Literatur und Publizistik (1830-1945). Medialisierung und Identität” (mit Auszeichnung). In den Jahren 2010-2011 Redaktionsleiter, seit 2012 Betreuer der Zeitschrift „Elixiere”. Seit 2012 wissenschaftlich-didaktischer Mitarbeiter am Lehrstuhl für Deutsche Literatur bis 1848.
Voranmeldungen unter 02244 886 234 oder kultur@hausschlesien.de
Donnerstag, 16.09.2021 19:00